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Die Gabe, die Geister zu unterscheiden

 

 

Deutlich genug habe ich zum Leben in der Wahrheit ermutigt. In ihr können wir die Geister unterscheiden. Die Gabe, die Geister zu unterscheiden, setzt eine totale Ausrichtung nach der Wahrheit voraus. Wir wollen die wahren Geister von den unwahren unterscheiden und lernen immer mehr im Heiligen Geist zu wandeln – nichts anderes! Unwahre Geister, das sind jene, die von unserer menschlichen Seite kommenden Gott fernen Gedanken, Empfindungen und Wahrnehmungen und dann auch die Einflussnahme vom Bösen Geist.

Der Heilige Geist wird uns im Evangelium als der Geist der Wahrheit für unser weiteres Leben als Christ von Jesus angekündigt. Wenn wir an dieser Stelle sagen „O.k. ich bin dabei“, dann geht es weiter. Der charismatische Charakter dieser Gabe besteht in der Offenbarung des Heiligen Geistes durch Erkennen, Erspüren u.ä. Diese Gabe ist die wichtigste der charismatischen Gaben, damit die Ausübungen der anderen Gaben und Charismen in rechter Weise geschieht und für den Weg der Gläubigen im allgemeinen.

 

Nach Gaben muss man auch streben, lesen wir bei Paulus, was bedeutet, darum zu beten und das Herz und den Verstand zu schulen. Wir müssen das Wort Gottes kennen und es muss unser Herz erfüllen. Denn woran unterscheidet man? Woher weiß ich, dass es der Heilige Geist ist, der mich erkennen lässt? Keiner darf denken, er könne es einfach! Dann kann es eine Scheingabe sein, die von unseren Emotionen und eigenen Interessen geleitet wird! Zu allen Situationen und Fragen müssen uns Bibelstellen bekannt sein, in dessen Licht wir die zu durchdenkende Sache stellen, wie bei einem Antivirusprogramm beim Computer.

 

Aber auch das Wort Gottes allein genügt hier nicht, da es leider vielfach völlig falsch gedeutet wird. Der Herr selbst hat es vorrangig der von ihm gegründeten Kirche und damit den Hirten (dem Lehramt) richtig zu verstehen gegeben und zu lehren aufgetragen. Ich denke hier vor allem an viele freichristliche Gruppen. Eine große Freude, wenn man sieht, wie offen sie sind für das Wirken des Heiligen Geistes und nach seinen Gaben streben. Jedoch wird gerade hier deutlich, dass wenn man nicht das Lehramt der Kirche zu Rate zieht, nicht richtig weiter kommt. Der Heilige Geist bekommt nicht die Möglichkeit, sie weiter zu führen. Er führt uns in die Kirche. Der Heilige Geist, der Liebes- und Lebensatem Gottes, hat große Geduld. Nicht nur mit Freichristen, genau so oder noch mehr, mit denen in seiner Kirche. Der eine Heilige Geist, wirksam in und außerhalb der Kirche, hat das Ziel, uns alle heil und eines Sinnes zu machen. Ein Gott und Herr, eine Taufe, ein Glaube, ein gemeinsames  Ziel.

Wenn wir wirklich am Wort Gottes festhalten, dann auch an Petrus. Durch Gottes Wort  wissen wir, wer Petrus wirklich ist! Auf ihn allein hat Christus seine Kirche zum Heil der Menschen gestellt. „Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben...“ (Mt 16,18-19).  „...Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!“ (Joh 21,17).

Die Kirche ist der fortwirkende Christus. Das Lehramt der Kirche ist die Weisheit und Güte Gottes. Durch die Kirche erklärt Gott sich selbst und lässt sich erfahren.

 

 

Papst Benedikt XVI. vor einem Monitor mit dem barmherzigen Jesus im Mai 2006 in Krakau.

 

 

 

Sollten Sie noch immer o.k. sagen, dann kommen wir jetzt zu den Unterscheidungsmerkmalen der Geister. Hierzu möchte ich sofort mit praktischen Beispielen beginnen, damit Sie ein besseres Gespür dafür bekommen. Eine gewisse Art von Auslegungen und Botschaften veranlasst uns, uns einzustimmen auf ein Weltende oder auf große Katastrophen. Wir sollen dabei die Geretteten sein. „Bitte legen Sie Vorräte für zwei Jahre an und vergessen Sie die Schutzmittel gegen die Radioaktivität nicht“, u.ä. Das Ausmaß der wahren Katastrophe sieht so aus: Unfriede, Ängste, Depressionen, Ablehnung wahrer Hilfen und der alles überragenden Nächstenliebe. Im Licht des Wortes Gottes, unter Berücksichtigung des Lehramtes wäre dazu zu sagen: Das Wort Gottes, der Hinweis Jesu z.B. auf bevorstehende Ereignisse ist missverstanden worden. Warum spricht der Herr von diesen Dingen? Weil er uns zur Umkehr mahnt: „Kehrt um, damit es nicht geschieht oder wenn es geschieht, damit du wirklich gerettet wirst!“ Wir sollten alles im Heilsplan Gottes sehen. Die Liebe Gottes und die angebotene Gnade möge uns in jedem Ereignis sichtbar sein! Züchtigung und Läuterung müssen sein – in der wir die Barmherzigkeit Gottes sehen. Gott will, dass wir vor allem eine geistige Arche bauen.

Vor einigen Tagen sagte mir jemand: „Ich habe jahrelang nur noch zu Hause gesessen und mich kaum mehr aus dem Haus getraut, ich habe nur noch gewartet, dass etwas Schreckliches passiert!“ Von einem anderen jungen Menschen, der interessanterweise lange eine Rückenverkrümmung hatte, hörte ich: „Ich bin mit der Angst aufgewachsen, dass bald die Welt untergeht.“ Seitdem er von diesem Joch befreit ist, ist auch die Rückenverkrümmung verschwunden.

 

Die Verkünder einer Botschaft, die nicht die Rettung, das Heil und Glück im Sinn haben, verdunkeln das Licht der frohen Botschaft – den wahren Christus. Nicht ein einziges Mal sprach Jesus davon, dass wir Vorräte bunkern sollen, sondern vielmehr, dass wir vertrauen mögen und anderen Licht in der Finsternis spenden sollen. Sein Licht, das Orientierung, Mut und Wärme schenkt. Er hat uns gemahnt, wenn wir dabei sind, solche inneren Haltungen anzunehmen, hinter denen in Wirklichkeit, statt Vertrauen Verzweiflung und weltliche Liebe stecken: „Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt?“  (Mk 8,35-37).

Wenn wir die Umkehr wirklich verwirklichen, so  lassen wir uns leiten von der Liebe Gottes.  Wir richten uns nicht danach, was das Böse verlangt. Sind wir nicht alle Zeugen dafür, dass das Böse lügt, indem es uns sagt, dass es nicht lohnenswert sei nach der Frohbotschaft zu handeln...?

Gerade auch das falsche Verständnis von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit belastet viele Gemüter.

 

Mögen wir die Selbstlosigkeit leben, indem wir unseren Blick von uns selbst abwenden. Hat der Herr doch alle aufgefordert, alle zu lieben und ihm und dem Nächsten zu leben. Nichts wird uns mangeln, wenn wir den wahren Glauben haben, wenn unser Leben sich wirklich um Gott dreht. „Und er sagte zu seinen Jünger: Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. ... Seht auf die Raben: sie säen nicht und ernten nicht, sie haben keinen Speicher und keine Scheune; denn Gott ernährt sie. Wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel! Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern? Wenn ihr nicht einmal etwas so Geringes könnt, warum macht ihr euch dann Sorgen um all das übrige?“ (Lk 12, 22-26).

Papst Benedikt XVI. sagte über den Bereich der Privatoffenbarungen, dass sie Glaube, Hoffnung und Liebe in uns mehren müssen, sonst seien sie in Frage zu stellen. Also, an den Früchten erkennen wir den Baum.

 

Der Heilige Geist, der uns hilft, die Geister zu definieren, er schenkt uns auch die Fähigkeit, die Hintergründe, Ursprünge und Ziele in einem Maße als nötig, zu verstehen. An dieser Stelle wird deutlich, dass es die Beteiligung der Liebe ist, die, wie ich öfter betonte, die Augen nach innen öffnet. Er ist ein und derselbe Geist. Dieser wirkt in dem Maße mit uns, indem wir ihn lassen – durch das Verstehen. Verstehen was gut und was richtig ist. Wir richten uns nicht an menschlichen Maßstäben für das Gute, sondern an der Lehre Jesu Christi.

 

Während ich diesen Teil schrieb, rief mich eine Frau an und erzählte mir, wie fromm sie sei, welche Eingebungen ihr zuteil würden und wie sie sich einsetze für eine gute Sache. Sie wusste alles und hielt es nicht für notwendig, ihre Eingebungen zu prüfen, denn das schien ihr das Beste zu sein, und sie vertrat die Meinung, dass alle vor ihr fliehen, sei doch ein Zeichen, wie gut sie sei. „...durch ihr Tun aber verleugnen sie ihn“ (Tit 1,16). Anscheinend war ich der Erste, der es wagte, ihr zu sagen, dass der ganze Tenor ihres Herzens Untergang und Bestrafung sei und dass ihre Deutungen Unsinn seien. Ich lud sie zur Liebe ein, denn das ist das Beste, um wirklich zu verstehen. Es gibt Gläubige, die sich gegen alles abschotten in der Meinung sich keine „Vergiftung“ zuzuziehen. Dann sagen sie sich noch, sie müssten für die beten und Buße tun, die ihnen widersprechen. Dass der Teufel sie in Stolz und Sturheit gefangen hält, merken sie nicht.

 

Ein echter gläubiger Christ fragt immer nach mehr Glaubenswissen. Ein Wissen, das nicht zu schwer ist zu erlangen. Es geht doch hier um ein Wissen, um jenen, der uns unermesslich liebt, um den rechten Weg zu ihm und dem Umgang mit dem von ihm geschenkten Leben.

Schauen wir an dieser Stelle auf das Vorbild des Heiligen Vaters, der gerade durch den Dialog Wege sucht und dem Heiligen Geist Möglichkeiten einräumt – alle Menschen in Freiheit zur wahren Quelle zu führen. „Noch während Petrus dies sagte, kam der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort hörten. Die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, konnten es nicht fassen, dass auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde“ (Apg 10,44-45).

 

Prüfen gehört zum Programm des wahren Gläubigen. In der Schrift sind wir aufgerufen zur Prüfung der Geister und unser echter Glaube und der daraus wachsende Wunsch nach Heiligung tut dasselbe.

 

Es gibt Leute, die haben, wenn sie nicht mit ihrer „Mission“ weiter wussten, als sich niemand zu ihnen bekehrt hat, die Lüge gewählt, indem sie (Droh-) Botschaften schrieben: „Wenn nicht, dann...“ Jemand, den ich tadelte, als er so etwas unterstützte, meinte, für das Gute dürfe man auch mal lügen. Als eine Pater-Pio-Statue auf Sizilien als weinend dargestellt wurde, was nicht stimmte, war es wohl gut gemeint. Doch der Bekehrungsversuch bewirkte das Gegenteil. Ein junger Mann erzählte mir, dass jemand, der „Botschaften“ bekäme, ihm gesagt habe, dass die Mutter Gottes ihn nicht weiter in ihren Schutz nehme, weil er ihr nicht gehorcht habe. Seine Erkenntnis war richtig, wie seine Frage zeigte: „Ich habe doch keine Todsünde begangen!“ Hier erkennt man leicht menschliche Beweggründe, denn die wahre Mutter Gottes würde nicht so menschlich handeln und ein Kind verlassen, wenn es ihr auch nicht sofort in irgendeinem Punkt folgt. Sie liebt ihr Kind trotzdem (der Mensch, der glaubt und auf das Heil ausgerichtet ist). Schade, dass diese Leute das Reich Gottes nicht sehen, welches durch die wahre Mutter Gottes schon mitten unter uns ist, und dass sie auch noch andere davon abhalten, weil sie ihnen ein falsches Verständnis von all dem vermitteln.

Die Mutter Gottes hat mir öfter gezeigt, wenn jemand einer Täuschung unterlag, es nicht über zu betonen, weil wir dadurch die Sache meist nur verschlimmern und das Böse durch unser dranhängen und zuviel damit befassen zunehmen kann. Selbstverständlich ist neben der Korrektur ein evtl. entstandener Schaden wieder gut zu machen. Es ist doch viel schlimmer, wenn wir das Gute ignorieren als das Schlechte, und es ist eine indirekte Beleidigung Gottes. Das Gute überwiegt wirklich bei Gott das Ungute. Die Liebe deckt viele Sünden zu, und die Buße in Vereinigung mit den Leiden Christi bezahlt die Schuld.

Auch ein Mensch, der weit weg ist, kennt Gott in seinem Wissen, dass er Wahrheit, Friede und Liebe ist. Gott ist Wahrheit! Die Wahrheit zu vermitteln gelingt nur, wenn wir wahr sind, wenn unser Inneres und Äußeres eins sind. Den Gott der Liebe zu verkünden, heißt nicht die Wahrheit zu verschweigen, sondern sie zur rechten Zeit zu nennen. Ein gutes Vorbild ist der Papst. Das rührt an, aber nicht ein Geschwafel, was man über Gott zu wissen meint und wenn man ihn mehr als Richter, anstatt als Retter darstellt.

 

Jede Art von Zwang ist diabolisch! Ein Erkennungsmerkmal, dass etwas von Gott kommt, ist vor allem  die innere Freiheit und der Friede. Dabei kann uns zwar etwas erst einmal beunruhigen, doch  bei einem Sinn für die Wahrheit und bei der Suche nach Gott, wenn er uns erkennen lässt, dass es das Richtige oder Bessere ist, unter Berücksichtigung des Lehramtes, und wenn wir es annehmen, so finden wir dort die Freiheit und den Frieden. 

 

Im Bereich von Privatoffenbarungen gibt es viel Falsches, aber auch viel Echtes. Jesus und Maria sprechen mit wem sie wollen und worüber sie wollen. Wenn sie diese nach den zuvor erwähnten Hinweisen betrachten und so die Botschaften als hilfreich erkennen, dann können sie sich ruhig darauf einlassen. Sie bleiben eine große Hilfe wie auch der Papst sagte. Wir sehen sogar, dass sie eine Notwendigkeit sind.

 

Ein Mensch, der wirklich die Wahrheit im Sinn hat, und dazu zur Mutter Gottes betet, der kann nicht irre gehen. „Der Teufel wird es nicht schaffen, dich zu verführen. Ich führe dich ans Ziel“ (Maria 14.12.2003).

Manche Leute streben nach einem falschen Wissen. Sie wollen das Gute wissen, gehen aber nicht näher darauf ein. Die Folgen sind Fehldeutungen und Verwirrung. Sie erleben ihren Bekehrungsstillstand und häufig sogar dessen Rückentwicklung. Der Sauerteig der Pharisäer durchsäuert sie immer mehr. Dadurch ziehen sie wie ein Magnet Negatives an, weil sie alles wissen wollen, aber nicht wahrheits- und heiligkeitsbedacht sind - der eigene Kopf gibt die Richtung an. So viele halten sich für papsttreu, sind es in Wirklichkeit jedoch gar nicht.

Eine Beobachtung, die ich häufig mache ist: Viele Leute nehmen sich nur einen Teil des Gehörten oder Gelesenen heraus, meist das, was ihnen nicht passt. Die Schule Gottes, verlangt etwas unserer Zeit und Mitarbeit. „Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln; und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden“  (2 Tim 4,3-4).

 

Es gibt auch „Bekehrungsversuche“, in denen angeblich etwas von den Glaubenswahrheiten „beweisbar“ gemacht wurde. So z.B., dass Ärzte oder Wissenschaftler das Gebet physikalisch gemessen hätten oder man habe sogar den Ort der Hölle in der Materie entdeckt. Das alles sind Dinge, welche die Wahrheiten nur lächerlich machen und zeigen einen Irrglauben, der versucht den Glauben an die Welt zu binden, ihn als realitätsfern darzustellen.

 

Bitte bedenken Sie immer, dass Christus die Fülle der Wahrheit nur seiner Kirche anvertraut hat. Noch einmal sage ich, es bedarf der Gabe der Unterscheidung, auch für die Glieder der Kirche - ja für jeden, zumindest in einem gewissen Maße. Auch innerhalb der Kirche muss jeder seinen eigenen Weg finden und gehen. Jeder muss seine Talente und seine Berufung selbst unterscheiden können und was zu ihrer Verwirklichung nützlich ist. Wenn jemand sagt: „Du hast diese oder jene Berufung“, so kann dies lediglich ein Hinweis sein, der jedoch Bestätigung im eigenen Frieden und Freude finden muss, sonst ist es in Frage zu stellen. Wir gehen im Laufe des Buches noch näher darauf ein.

 

Jeder sollte berücksichtigen, dass der Vater der Lüge uns auch zum Missbrauch der richtigen Offenbarungen führen will. Es sind ganz neue Religionen dadurch entstanden! Das verkehrte Denken, das vom bösen Geist geleitete, die verdrehte Wahrheit und die entstellte  Wirklichkeit, sind zum Gedankengut von Millionen und Abermillionen Menschen geworden! Eine Warnung an alle Katholiken!

„...Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den der mich gesandt hat... Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten. Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am letzten Tag. Denn was ich gesagt habe, habe ich nicht aus mir selbst, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll. Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat“ (Joh 12,44-50).

 

Die Begründer neuer Religionen und auch vieler Sekten waren alle Personen, die auf christliches Fehlverhalten gestoßen waren und denselben Fehler begangen, indem sie sich von der Wahrheit und der Liebe abwandten. Hier wird auch deutlich, wie ausschlaggebend ein einziger Mensch für andere ist. Wie stellen wir Christus und seine Kirche dar? Dann mussten sie sich selbst für etwas Besseres als Christus halten. So entwickelte sich eine Denkschablone, die viele Menschen von der Fülle des Heils bis heute abhält. Das Problem Luthers ist längst behoben. Leider benutzen einige dieses „als Fundament“ um Karriere zu machen, oder einfach wie zu beginn dieses Teils erwähnt, Wahrheiten abzulehnen. Und das leider oftmals, einfach gesagt, weil Menschliches stört. Sie halten auch andere Gläubige von der Quelle ab, indem sie irgendetwas gegen den Papst und die Kirche vorbringen – nach rein menschlichen Maßstäben, ohne Sinn für Wahrheit und Heil. Nicht wenige leiden darunter, weil sie Durst haben. Der Herr bietet allen die Fülle an! Kommt zu ihm!

 

 „Aber bei den Propheten Jerusalems sah ich grauenhafte Dinge: Sie brechen die Ehe, gehen mit Lügen um und bestärken die Bösen, so dass keiner umkehrt von seinem bösen Treiben... So spricht der Herr der Heere: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen. Sie betören euch nur; sie verkünden Visionen, die aus dem eigenen Herzen stammen, nicht aus dem Mund des Herrn. Immerzu sagen sie denen, die das Wort des Herrn verachten: Das Heil ist euch sicher! Und jedem, der dem Trieb seines Herzens folgt, versprechen sie: Kein Unheil kommt über euch“  (Jer 23,14-17).

 

Die Einheit besteht nicht im Kompromiss, sondern in der Wahrheit der Liebe.

 Das Zweite Vatikanische Konzil sagt über die Beziehung der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen: „Die katholische Kirche lehnt nichts von all dem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selbst für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet“ (II. VK Nostra aetate 2). Ich möchte erläutern, dass Gott uns sogar auf Irrwegen immer wieder Lichtstrahlen schenkt und Gelegenheiten, den Weg der Wahrheit zu gehen. Denken wir auch an die Abweichungen von der Wahrheit so mancher, sogar in unserer Kirche, der die volle Wahrheit anvertraut ist. Durch unser Standhalten der Angriffe gegen die Glaubenswahrheiten und genauso gegen wahre Werte, helfen wir auch anderen sich zu orientieren.

Ein Wort des Trostes und der Hoffnung für alle, die vom rechten Weg abgekommen waren und es jetzt besser verstehen: Gott hat Dich nicht verlassen, wie Du auch siehst. Danke ihm und vertraue ihm.

 

„Der Mensch steht zuweilen vor Situationen, die das Gewissensurteil unsicher und die Entscheidung schwierig machen. Es soll jedoch stets nach dem Richtigen und Guten suchen und den Willen Gottes, der im göttlichen Gesetz zum Ausdruck kommt, erkennen“ (KKK 1787). „Zu diesem Zweck bemüht sich der Mensch, seine Erfahrungen und die Zeichen der Zeit mit Hilfe der Tugend der Klugheit, der Ratschläge sachkundiger Menschen und mit Hilfe des Heiligen Geistes und seiner Gaben richtig zu deuten“ (KKK 1788).

 

Das größte Problem heute besteht nicht darin, dass die Menschen weit weg von Gott sind, sondern, dass sie ihn an allem Übel schuldig sprechen. Bereits als kleines Kind lernen viele, Gott für alles Schlechte verantwortlich zu machen und zu verdrehen, was er sagt. Darum lasset uns demütig, gehorsam, vertrauend, betend zwischen der Madonna und dem Papst die Offenbarungen betrachten und aus ihnen leben. Sie sind unser Programm, um heil und heilig zu leben und zu sterben. Durch die angenommene  Offenbarung in unserem Inneren kommt Gott immer mehr und mehr. Die vollkommene Vereinigung mit ihm darf kein Experiment sein, sie muss gelingen!

 

Wenn wir Jesus und Maria in ihren Botschaften begegnet sind, vor allem auch dem Herrn im Evangelium, so kommt die Versuchung und sie kommt sicher und nicht nur einmal, uns langsam innerlich davon zu lösen. Und zwar allmählich so, dass wir das gar nicht recht bemerken. Oft habe ich sogar von Geistlichen gehört: „Ich war an dem und dem Gnadenort, gewaltig“, ganz positive Erfahrungen haben sie gemacht, und nach einer Zeit kommen Zweifel und Distanzierung. Allerdings nicht aus einer Prüfung im rechten Licht. Der Herr selbst erklärte uns im Evangelium, dass das unsere Prüfung ist und dass es der Satan ist, der dies tut und wir es ihm erlauben. Da wir oft zu selbstsicher sind und unvorbereitet auf diese Momente, darum gelingt es ihm. Denken Sie mal nach, ob es Ihnen immer gelungen ist, im Alltag am Wort Gottes festzuhalten. Aber wir haben die Gelegenheit zu lernen und um Hilfe zu bitten.

 

„Der Gesetzwidrige aber wird, wenn er kommt, die Kraft des Satans haben. Er wird mit großer Macht auftreten und trügerische Zeichen und Wunder tun. Er wird alle, die verloren gehen, betrügen und zur Ungerechtigkeit verführen; sie gehen verloren, weil sie sich der Liebe zur Wahrheit verschlossen haben, durch die sie gerettet werden sollten. Darum lässt Gott sie der Macht des Irrtums verfallen, sodass sie der Lüge glauben; denn alle müssen gerichtet werden, die nicht der Wahrheit geglaubt, sondern die Ungerechtigkeit geliebt haben“ (2 Thess 2,9-12). „Jesus Christus aber, unser Herr, und Gott, unser Vater, der uns seine Liebe zugewandt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und sichere Hoffnung geschenkt hat, tröste euch und gebe euch Kraft zu jedem guten Werk und Wort“ (2 Thess 2,16-17). „Betet auch darum, dass wir vor den bösen und schlechten Menschen gerettet werden; denn nicht alle nehmen den Glauben an. Aber der Herr ist treu; er wird euch Kraft geben und euch vor dem Bösen bewahren“ (2 Thess 3,2-3).

              

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