zurück

Glaube und Liebe für alle
Erläuterungen zu den Botschaften vom 3.07 und 18.07.2003

So viele Christen meinen tatsächlich, Glaube, das ist eine absolute Privatsache, eine Sache zwischen Gott und mir. Erst einmal ist es eine Sache zwischen Gott und mir, dann jedoch auch in der Beziehung zu meinen Mitmenschen. Wir dürfen unseren Glauben nicht verstecken oder uns vor unserem Nächsten verschließen. Wir müssen unseren Glauben offenbaren, das bedeutet, unser Glaubensbekenntnis täglich, ja immer und überall zu leben!

Wann lernen wir, mit Augen voller Liebe, die Welt zu betrachten, die wahren Fragen, Bedürfnisse und Nöte unserer Brüder und Schwestern zu sehen und zu verstehen?

Wir werden sehen was ihnen fehlt - der Glaube! Wie aber sollen sie ihn erfahren und erhalten, wenn nicht durch uns? Wir sagen uns so gerne: „Die Welt will es nicht hören.“ Wir können das Herz des anderen oft nicht sehen und seinen inneren Weg nicht nachvollziehen.  Viele Menschen sehnen sich so sehr nach wahrer Liebe, wahren Frieden, wahrer Freude, nach Gerechtigkeit und Heil, auch wenn sie versuchen an etwas anderes zu glauben oder selber eine „Wahrheit“ erfinden. Auch ihre Sehnsucht ist die Sehnsucht nach Gott! In ihren Herzen schreien sie nach ihm. Da sie die Personen Gottes (Vater, Sohn und Heiliger Geist) aber nicht kennen oder aus irgendwelchen Gründen eine falsche Vorstellung von ihm haben, geht ihr Weg nur noch weiter von ihm weg. Oft hängt ein falsches Gottesbild damit zusammen, was man von „Gott“ an den Gläubigen sah.

Wir aber kennen ihn, wenn wir ihn auch nicht richtig vermittelt haben und damit verbunden die Wahrheit. Verstehen wir an dieser Stelle, unsere enorme Verantwortung! Hat Jesus sich nicht unermüdlich und unerschrocken für unseren Glauben eingesetzt? Die Heilige Schrift sagt uns, der Glaube kommt vom Hören. Wagen wir zu sprechen, zu sprechen über Gott, über die Wahrheit und über den Sinn des Lebens. Wovon geben wir Zeugnis, vom Glauben oder von unserem Egoismus? So viele Brüder und Schwestern warten mit der ganzen Schöpfung auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes (Röm 8,19-22).

Wir sehen auch was uns fehlt – die Liebe! Der Glaube lebt und wird nur in der Liebe vollendet. „Denn in Christus Jesus kommt es nicht darauf an, beschnitten oder unbeschnitten zu sein, sondern darauf, den Glauben zu haben, der in der Liebe wirksam ist“ (Gal 5,6).  Jesus nennt die Lösung, die einzige, ganz deutlich, es ist die Liebe und Er erinnert uns wieder, dass dieses ein Gebot ist! Er spricht hier nicht von Geboten, sondern „dem Gebot“, denn die Gebote sind Aufteilungen zum besseren Verstehen, sie sind alle eins in dem Begriff „Liebt!“ Wenn ich liebe, tue ich meinem Nächsten, egal wem, in keiner Weise etwas Böses oder Schlechtes, im Gegenteil, ich nehme mich seiner an, ich diene ihm, ich suche eine Beziehung zu ihm, so wie Gott es tut. Gott will uns ihm ähnlich sehen in unserem Verhalten. Gott sucht und greift immer das Gute im Menschen auf. Der Herr verlangt die Werke der Nächstenliebe. „Denn wie der Körper ohne den Geist tot ist, so ist es auch der Glaube ohne Werke“ (Jak 2,26).

Wir tragen selbst die Verantwortung, wir müssen uns selber davon befreien, von unserem egoistischen Glauben, sagt der Herr. Jeder Gläubige hat einen missionarischen Auftrag zu erfüllen. Durch die gelebte Liebe geschieht dieses. Begegnen wir unserem Nächsten in dem Bewusstsein, dass Gott ihn geschaffen hat aus Liebe und für die Liebe, dass Er will, dass dieser Mensch lebt und dass Gott ihm auch das Leben in seiner Gnade und einst das ewige Leben schenken will. Der Beginn dafür liegt in der Vermittlung des Glaubens, welches durch unser persönliches Zeugnis, unsere guten Erfahrungen mit Gott, dem Leben und der Verkündigung des Wortes Gottes (das allein heilen und befreien kann), sich vollzieht. Papst Johannes Paul II sagte: „Es ist keine Nächstenliebe, die Brüder und Schwestern im Ungewissen über die Wahrheit zu lassen, es ist keine Nächstenliebe, die Armen zu ernähren oder die Kranken zu besuchen, ihnen dabei menschliche Hilfe anzubieten, aber ihnen das rettende Wort (Gottes) nicht aufzuzeigen.“ Betrachten wir hierzu auch das Verhalten Jesu, Mariens oder eines Heiligen, in ihrer Beziehung zum Nächsten, um Mut zu schöpfen. Jeden Tag begegnen uns Menschen. Stellen wir uns ernsthaft die Frage, wie wir ihnen den Glauben, ein Stück, anbietend vermitteln können. Seien wir uns bewusst: „Ich trage ein Stück Verantwortung für ihn.“

Der Herr weist uns wieder auf den Anfang und das Ende allen Seins hin, wenn er sagt: „Die Liebe ist das A und O des Universums.“ Wir sollen dieses Bewusstsein im Herzen tragen. Das wichtigste ist für jeden Menschen die Erfahrung mit der Liebe Gottes. Als ich mich bekehrt habe geschah es anfänglich unfreiwillig durch gewisse Leiden, doch als ich diese Erfahrung mit der Liebe Gottes gemacht habe und sie heute täglich mache, gehe ich diesen Weg freiwillig.

Dann gibt der Herr uns eine Hilfe an die Hand, es ist die Lehre der Kirche. Jesus ruft uns auf, ihr zu folgen, was bedeutet, auf sie zu hören. Vor allem weist Er in diesem Zusammenhang auf den Papst hin und erinnert uns: „Meinen ersten Stellvertreter.“ Der Papst vertritt Jesus. Er führt uns im Glauben und hilft uns unsere Beziehung, zu Gott und den Mitmenschen, aufzubauen, zu pflegen und die Schwierigkeiten zu überwinden. Nur wenn wir auf den hören, welchen Christus als seinen ersten Stellvertreter eingesetzt hat, gibt es die Einheit. Es ist jene Einheit, die es der Welt ermöglicht, zu glauben.

Wenn wir Jesus wirklich lieben, dann auch Seine Kirche und ihre Lehre und fragen uns ernsthaft, was letztendlich immer das Beste und Richtigste ist, richten uns danach aus und leben den Gehorsam!

Wer von uns ist so optimistisch wie Maria? Glauben wir noch an den Sieg Gottes im Leben der Menschen? Der Sieg ist eingeläutet, durch die Rückbesinnung auf die wahren Werte. Dies ist ein Weg zum Glauben, ein Weg zu Gott. So vielen steht das Wasser bis zum Hals. Sie sind fertig, sie blicken zurück und suchen Neuorientierung. Überlegen wir, wie wir ihnen Orientierungshilfe, zu den wahren Werten (vor allem der Liebe) und schließlich zum Glauben, geben können und ihnen eine Stütze auf diesem Weg sind.

 

Gebet
Herr, wir bitten dich, verzeihe uns,
wo wir nur uns gesehen und den anderen vergessen haben.
Verzeihe unseren Egoismus, die Gleichgültigkeit,
die Ab- und Auflehnung unserem Nächsten gegenüber, unsere Kälte und Hartherzigkeit,
die Verleumdungen und Verurteilungen.
Jesus, wir entscheiden uns heute neu für die Liebe und das Dienen.
Wir nehmen unseren Auftrag, den du uns gegeben hast an:
„Seid das Licht der Welt!“
Wir empfehlen dir jene, die trotz allem,
den Glauben und die Liebe nicht annehmen wollen oder noch nicht können.
O Gott, der du die Liebe bist, voll Mitleid und Erbarmen,
 reinige, heile und befreie uns, von allem,
welches deiner Liebe widerspricht.
 
Amen.

 

www.rufderliebe.org