Maria möchte sich eines jeden ihrer Kinder nicht nur als erzieherische Mutter (für das geistige Leben) annehmen, sondern auch als fürsorgende, die sich um unsere seelische und körperliche Gesundheit kümmert. Dies zeigt uns sehr deutlich die Botschaft, die Maria mir am 24.08.2002 gab. Nachdem Maria zum Gehorsam gegenüber dem Papst aufrief, sagte sie: „Ich verbinde eure Wunden, trockne eure Tränen und heile euer Inneres!“ Dann bekräftigte sie, unsere Mutter zu sein und als diese bei uns zu bleiben und für uns zu sorgen.
Jeder
von uns trägt Verletzungen in sich,
die durch die Unvollkommenheit in der Liebe entstanden sind.
In
einem einfach verständlichen Bild spricht Maria unsere meist sehr verdeckten
oder sogar oft vergessenen Leiden an. Wir dürfen uns an dieser Stelle wirklich
Maria, unsere geistige Mutter vorstellen: „Sie nimmt mich auf ihren Schoß und
verbindet meine Wunden und trocknet meine Tränen...“ Doch bezieht sich dieses
Bild auf unsere Seele. Welches Kind trägt keine Verletzung von Seiten seiner
Eltern in sich?: „Normal“ – das eigentlich Unnormale.
Es
ist wichtig um Heilung der Verletzungen von Seiten der Eltern zu beten.
Sünde
ist Zeichen für unvollkommene Liebe und ist insofern verletzend, als dass sie
sich gegen das Leben richtet. Jeder sollte sich dabei bewusst werden, dass die
Eltern Fehler gemacht haben, die auch meine Verzeihung brauchen. Wenn wir dies
nicht wollen, sondern erwarten die Fülle der Liebe durch sie, was natürlich
schön wäre, jedoch erleiden wir dann einen bleibenden Schaden (nur durch das
Vergeben lösen wir uns und öffnen uns für die Heilung). Diese Erwartungen dürfen
wir jedoch an den, der Vater und Mutter meiner Seele ist, richten, den
vollkommenen Gott! Er will mich für die Fülle des Lebens bereiten. Nicht die
Eltern sind Gott! Prüfe jeder, wo er eventuell Elterngesetze zum Maßstab hat
und nicht Gottes Gesetz der Liebe. „Warum verhalte ich mich in dieser oder
jener Situation so? Warum meine ich, muss das so und anders darf es nicht
sein?“ Eine Hilfe ist auch, die Eltern als Geschwister vor Gott zu sehen. Ein
falsches Gottesbild kommt meist aus der Kindheit. Ein Kind identifiziert
immer das Wesen und die Eigenschaften Gottes mit denen seiner Eltern. Hier
wird ersichtlich, dass die Ehe ein Abbild und eine Liebesgemeinschaft nach dem
Bild des Vaters und des Sohnes im Heiligen Geist ist. Darum ist es auch
„Gott“ für sie, der so evtl. lieblos und ungerecht ist.
Neben
diesen Verletzungen aus der Kindheit, die bei vielen noch nicht geheilt werden
konnten, weil man die Hilfe des Himmels nicht in Anspruch nahm, fügen wir
einander immer wieder neue Verletzungen zu. Es sind jene durch falsche Kritik,
Verachtung, Verleumdung, Lügen und das unzählige, das aus Stolz und Egoismus
geschieht.
Die
Liebe als Gabe Gottes findet in unserem Miteinander immer noch nicht genügend
Raum, obwohl wir als Abbild und Tempel Gottes zur vollkommenen Liebe berufen
sind. Vielleicht haben wir auch nicht gelernt zu lieben. Doch müssen wir es
lernen, wenn wir in den Himmel wollen und wenn wir glücklich sein wollen. Maria
lehrt sie uns. Der Priester betet in der Heiligen Messe: „Vollende dein Volk
in der Liebe!“ Maria sagt uns zu, die Wunden unserer Seele zu pflegen und sie
bekräftigt, dass sie dieses als Mutter tut. Wir als Kinder sollten mit unseren
Verletzungen zu ihr gehen und ihr das Vertrauen entgegenbringen, das ihr
zusteht. Ja, ich möchte so weit gehen und deutlich sagen, dass eine vollkommene
und gelebte Hingabe an die Mutter notwendig ist (welche aus dem Weiheakt
hervorgehen sollte).
Mit
den seelischen Verletzungen verhält es sich zumeist so wie mit Wunden am Körper,
es ist ein Prozess der Heilung, selten spontan, andernfalls bräuchte Maria kein
Verbandszeug. Im Prozess der Heilung muss ein neues Zutrauen aufgebaut werden
und eine innere Bereitschaft für ein weiteres Miteinander mit denen, die mich
verletzten. Die Wunden unter dem Verband brauchen Ruhe.
Wir müssen uns schonen und aufpassen, uns dort nicht wieder zu stoßen. Es würde
weh tun und die Wunde könnte erneut aufreißen. Darum kann man wirklich oft
sagen: „die Zeit heilt viele Wunden.“
All
zu viele Menschen wären gerne in einem anderen Bett geboren. Für sie ist alles
ein Schicksal. Ihre „schlechte“ Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dazu
liegt oft noch alles am bloßen Zufall, oder was noch schlimmer ist, an den
anderen. Seien wir ehrlich: die Vergangenheit war vielleicht wirklich nicht
rosig, die Gegenwart auch nicht und von der Zukunft können wir auch noch nicht
das Allerbeste erwarten. Das alles kann den Himmel aber nicht daran hindern, uns
das Heil zu schenken. Auch uns sollte es nicht hindern es anzunehmen, uns
einfach beschenken zu lassen. Wurde doch durch unsere Schmerzen die wahre
Sehnsucht in uns wieder frei! Nehmen wir die Vergangenheit, die Gegenwart und
die Zukunft dankbar an, als unseren ganz persönlichen und einzigartigen Weg zum
wahren Leben!
Weiter
spricht unsere Mutter davon, unsere Tränen zu trocknen. So spricht sie jeden
persönlich in seinem Kummer, seinen Sorgen, Bedrängnissen und Nöten an:
„Es ist jemand da, der um alles weiß, was ich trage, was mir geschieht.
Sie liebt mich und tröstet mich, wenn ich zu ihr gehe. Sie ist nicht
irgendjemand, sondern Mutter. Sie leidet mit mir.“ Doch sie erfüllt bei allem
Schmerz ihre Aufgabe als Mutter, ist ganz selbstlos, ganz ihrem Kind hingegeben.
Wenn
Maria verspricht, unser Inneres zu heilen, bezieht sich das auf unser Herz,
unser Innenleben. Zum einen, was aus Verletzungen entstanden ist, wie bei einer
Infektion, z.B. Mutlosigkeit, Empfindlichkeit, Ängste. Zum anderen, was aus
Stolz und Sinnlichkeit das Bild Gottes in uns zerstört, wie sündhafte
Gewohnheiten, falsche Ansichten, Meinungen und Beschäftigungen (geistiger Art).
Wie unsere Mutter dies im einzelnen tut, werden wir sehen, wenn wir sie wirken
lassen. Auch hier durchlaufen wir einen Prozess, einen inneren Weg ins Licht
(im Zusammenhang mit unserer Bekehrung), geführt von Maria.
Schauen
wir auf die Mama, wie die ganz Kleinen, behalten sie stets im Auge, hören und
vertrauen auf sie. Dann wird das wichtigste, unser Herz (und oft auch der Leib)
geheilt. Sie sorgt dafür.
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