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Ruhen im Geiste?

Mir wurde geraten, hierüber doch einmal zu berichten, denn viele glauben, dass es sich um eine besondere Gnadengabe handelt und dass man sogar danach streben sollte, beim Segen oder Gebet umzufallen.

Der Heilige Geist ist es, der sie heimsucht und an ihnen wirkt. Was er an ihnen wirkt, ist eine Heilung und Befreiung der Seele. Ein vollkommen seelisch gesunder Mensch wird dieses Phänomen nicht erleben. Ich sehe schon im Voraus, wer beim Segen oder beim Gebet umfallen könnte, da ich die seelischen Belastungen oder auch die Einwirkungen des Feindes sehen kann (siehe auch Kapitel „Ein Charisma").

Dass man danach streben könne, wie nach einer höheren Gnadengabe, wie wir bei Paulus aufgerufen werden, ist ein Irrtum. Eine höhere Gnadengabe ist eine Offenbarung Gottes zum Nutzen aller. „Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt“ (1 Kor 12,7). „Da ihr nach Geistesgaben strebt, gebt euch Mühe, dass ihr damit vor allem zum Aufbau der Gemeinde beitragt“ (1 Kor 14,12). So sehen wir, dass die sogenannte Gabe „Ruhen im Geiste“ nicht als solch eine Gnadengabe zu bezeichnen ist. Wohl können wir sie als eine Heilungsgabe bezeichnen. 

Auch erwähnen möchte ich, dass eine Ekstase, die es bei einer Offenbarung Gottes geben kann, sehr selten ist.

Was sind diese Belastungen konkret? Die Betroffenen haben innere Verletzungen, Probleme, Ängste, Schuld, Bindungen, z.B. durch Hass oder Okkultismus (nicht unbedingt selbst gewählt) oder es gibt Verwünschungen oder Flüche und Ähnliches gegen sie. Durch diese Belastungen gibt es auch ein Ein- oder Mitwirken des Feindes, wie sie bereits in meinen vorherigen Texten erfahren haben. Viele erleben ähnliche Phänomene auch nur auf Grund von Nachstellungen des Bösen. Es kann wohlgemerkt auch vorkommen, dass ein böser Geist jemanden blockiert, also ohne stärkere Einwirkung des Heiligen Geistes. (Viele Leute reden von „Charismen“, die nicht in der Ordnung Gottes stehen).

Wenn der Heilige Geist bei diesem Ereignis, Heilung und Befreiung schenkt, so bedeutet dies allermeist, dass er die Einwirkungen des Bösen entfernt, oder der Seele Kraft, Mut, Trost und Hoffnung schenkt.

Ich denke hier auch an Anna Katharina Emmerick, der gezeigt wurde, wie bei Jesu Lehre oft Leute zusammengesackt sind und bei manchen sah sie, wie dann böse Geister wie eine Art Nebel aus ihnen gewichen sind. Da sagt z.B. jemand, dass er seit diesem Erlebnis „Ruhen im Geiste“ verzeihen kann. Es ist eine Tatsache, dass es die bösen Geister sind, die uns z.B. davon abhalten wollen zu verzeihen oder die uns in irgendeiner anderen Geisteshaltung gefangen nehmen oder halten wollen. 

Auch die Annahme, dass dieses Phänomen eine Art  reine Beglückung im Heiligen Geist sei, ist ein Irrtum und kann zu einem Hindernis der Bekehrung werden.

Dass dieses Phänomen in den letzten Jahren zugenommen hat, ist zum einen positiv zu beurteilen, als Zunahme von gutem Gebet und Segnungen (eine Offenheit für das Wirken des Heiligen Geistes) und negativ, als Zunahme von Schwierigkeiten (Belastungen) vieler Seelen.

Selbstverständlich unterstelle ich mich dem Urteil der Kirche auch in diesem Punkt, wie in allen anderen, wenn es gefällt ist.

Ich bitte beim Umgang mit höheren Gnadengaben oder bei der Vermutung, dass Gaben vorhanden sind, genau zu beachten, was eine tatsächliche Gnadengabe ist und wie diese zu gebrauchen ist. Die Gebrauchsanweisung finden wir in der Heiligen Schrift und nicht in unseren eigenen Wünschen.

 

www.rufderliebe.org