
Ein Zeichen des Schutzes, des Friedens und des Heils
Das Skapulier vom Berge Karmel in seiner Entstehung und Bedeutung
Das Skapulier mit den Verheißungen der Mutter des Herrn nimmt seinen Anfang im 12. Jahrhundert, als sie dem Ordensoberen der Karmeliten, Simon Stock, dieses Gewand/ Schulterkleid übergab und ihm folgendes sagte:
„Wer mit diesem Skapulier angetan stirbt, wird das Feuer der Hölle nicht erleiden. Siehe, es ist ein Zeichen des Heils, ein Schutz in Gefahren, ein Unterpfand des Friedens und des ewigen Bundes.“
Die letzte Erscheinung der Mutter Gottes in Lourdes fand am Gedenktag „Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel“ am 16. Juli 1858 statt. Es war am 13. Oktober 1917, bei ihrer letzten Erscheinung in Fatima, als sie in braun-weißem Gewand mit Skapulier sich zeigte. In Garabandal erschien sie erneut mit dem Skapulier (1961-1965). Interessanterweise hier mit einem kleineren Skapulier um das Handgelenk gehängt. Dies bestätigt die Vollmacht der Kirche, die Gott sei Dank, das Skapulier auch verkleinert für die Laien zugelassen hat. Anfänglich war es ein großes, wie es bei Ordensgewändern üblich ist. Heute darf es sogar nach der Einkleidung/ Auflage, mit einer Skapuliermedaille ersetzt werden.
Es ist ein äußeres Zeichen für unsere innere Zugehörigkeit zu Maria, mit anderen Worten ein Zeichen der Weihe.
Tatsächlich ist es ihr Mantel unter dem uns das Heil geschenkt wird, wie der Regen aus der Wolke, die der Prophet Elija herbei erbetete, der als erster auf dem Berge Karmel im Heiligen Land wirkte und wo später die ersten Karmeliten sich niederließen. Diese Wolke, nach langer Dürre, war sicherlich auch schon ein Zeichen für das kommende Heil durch Maria. Klein und unscheinbar tränkt sie dann das ganze dürre Land... Schauen wir kurz was dort auf dem Karmel geschah und was das Skapulier in dieser Zeit damit zu tun hat.
Elija wurde als der „Verderber Israels“ bezeichnet, weil er im Namen des Herrn ein Strafgericht über sie brachte. Elija verwies sie jedoch auf die Wahrheit mit den Worten: „Nicht ich habe Israel ins Verderben gestürzt, sondern du und das Haus deines Vaters, weil ihr die Gebote des Herrn übertreten habt und den Baalen nach gelaufen seid..“ (1Kön 18,18). So wie wir es heute wieder erleben. Elija sagte: „Doch schick jetzt Boten aus und versammle mir ganz Israel auf dem Karmel...“ (1Kön 18,19). Über 800 falsche Propheten und eine große Schar Aufrührerischer standen ihm dort gegenüber. Doch er besiegte sie durch den Glauben und das Gebet, das Gott machtvoll beantwortet hat, in dem sein Opfer vom Feuer vor den Augen aller verzehrt wurde.
Elija warf seinen Mantel über Elischa und sagte ihm, er solle bedenken, was er an ihm getan habe. So empfing Elischa seine Berufung und folgte Elija nach. Elischa, unser Vorbild, sagte später immer wieder zu Elija: „Ich verlasse dich nicht!“ (2Kön 2,4). So durfte sich Elischa von Elija alles erbitten. Er erbat sich vom Geist des Elija und er erhielt davon (siehe 2Kön 2…). Dann ging er und wirkte selber als Prophet. Jemanden unter seinen Mantel nehmen bedeutet, ihn zu beschützen und ihm Anteil an seinem eigenen Leben zu schenken. Das tut die himmlische Mutter konkret und persönlich. Dass dieser Mantel, das Gewand des Heils ist, wird uns deutlich, wenn wir uns erinnern, was der Apostel Paulus sagte: „Legt den alten Menschen ab, der in Verblendung und Begierde zugrunde geht, ändert euer früheres Leben und erneuert euren Geist und Sinn! Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit“ (Eph 4,22-24). Dies schaffen wir durch Maria!
Wir erfahren durch Maria Jesus in seiner Fülle. Sie ist die Mutter seines Mystischen Leibes. Die Verehrung der ersten Karmeliten des Propheten Elija wurde ersetzt mit der Verehrung der Mutter des Herrn. Sie ist größer als Elija. Marias Leben ist das vollkommene Leben der Jünger Christi, daneben bleibt sie das Bild des erlösten Menschen und macht diese Erlösung an uns wirksam und wir nehmen Teil an ihrer Unbeflecktheit und bekommen von ihrem Geist. Sagen wir ihr, wie Elischa dem Elija: „Ich verlasse dich nicht!“ Ich darf mir von ihr wirklich alles erbitten, was recht und gut ist – und kann meinen prophetischen Auftrag, den ich mit der Taufe von Gott erhalten habe, erfüllen. (Wir erinnern uns noch einmal an unsere Überlegungen über unsere Mission. Die Weihe als solche ist eine Berufung).
Wir stellen das Skapulier vor anderen nicht zur Schau sondern es möge uns selber immer an Maria und an das, was sie für uns tut, so wie an ihren Schutz erinnern und uns immer neu Vertrauen in sie schenken.
Das Skapulier muss von einem Priester aufgelegt werden.
Wenn wir keine Gelegenheit finden uns das Skapulier auflegen zu lassen, so gibt es noch die Wundertätige Medaille und andere Mutter Gottes Medaillen, die auch Zeichen der Weihe sind und die man sich selbst antun kann! Große Gnaden hat die Mutter Gottes denen versprochen, die z.B. die Wundertätige Medaille tragen. Nehmen wir immer wieder das Skapulier oder die Medaille in unsere Hand und machen einen Vertrauensakt oder sprechen ein kleines Weihegebet. Jeden Tag neu sei unsere Liebe zu Maria.