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Unser Auszug aus Ägypten

 

 

Es gibt noch mehr geistige Fesseln von denen wir frei werden wollen. Angst und Menschenfurcht sind vielseitig und meist unbewusst. Sie werden häufig einfach durch Verhaltensweisen weitergegeben. Daneben gibt es so viele innere Haltungen und Abhängigkeiten, die uns nicht frei leben lassen. Ich kann auf der schönsten Alm wohnen in einer netten Villa, die tollsten Autos fahren und den besten Wein genießen und dabei der größte Sklave sein. Ich kann aber auch auf der Straße leben oder im Gefängnis sitzen und dabei frei wie ein Vogel sein. Die Bindung an das diesseitige Leben, an Materielles, Karriere, und Ansehen  trennt uns vom wahren Leben. In den vergänglichen Dingen kann man niemals Erfüllung finden! Jeder sollte seine eigene Lage einmal ernsthaft hinterfragen. Wenn wir in Jesus leben werden, so werden wir wirklich das Leben auf eine neue Weise entdecken und genießen, und dabei frei bleiben!

 

Wir müssen uns von den weltlichen Gesetzen befreien. Hier nur einige Beispiele: Wehe, es steht mal ein bisschen Unkraut im Garten, wehe, das Auto ist nicht gewaschen, wehe, es mangelt an diesem und jenem. Oder wir haben z.B. finanzielle Schwierigkeiten und bemerken gar nicht, dass das eigentliche Problem für uns in Wirklichkeit darin besteht, dass wir in einer gewissen Gesellschaftsschicht so nicht mithalten können. Genauso, wenn wir irgendeinen neuen Modetrend nicht mitmachen, sei es beim Karneval uns zum Narren zu machen, zur Halloweenparty zu gehen und uns mit dem Bösen zu identifizieren oder mit den „Freunden“ auszugehen. Während wir um unser Ansehen kämpfen, sind die Kinder aber sich selbst überlassen, oder Menschen, die irgendwo auf uns warten, bleiben im Stich gelassen. „Wo denn?“ Man sieht sie einfach nicht. Dabei geht man vielleicht sogar ständig zur Eucharistie und sagt sich, man sei Christ.

 

Wenn wir in die Schule Mariens gehen, werden wir wirklich lernen, im Geist des Evangeliums und der Gebote zu leben. Unser Leben kommt in Ordnung. Es wird schön und harmonisch. Wir sehen, was es heißt, zu lieben und Sinn und Fülle in ihr finden. Die Kinder werden wieder Eltern haben, die da sind, wenn sie gebraucht werden und auch der Weg zu anderen Menschen, die uns brauchen, öffnet sich. Wunden heilen und Gott darf für uns sorgen und wir sehen es und sind in der Dankbarkeit vom Heiligen Geist mit Freude erfüllt. Was meinen wir, alles zu brauchen und verpassen dabei das wahre Leben.

 

Gut dastehen wollen vor den Mitmenschen, verlangt die Heuchelei und ist meist sehr stressig. Außerdem wird die Liebe eingefroren. Haben wir doch alle die Erfahrung gemacht, was es bedeutet, wenn die Mutter da ist oder nicht, wenn Eltern für uns Zeit hatten oder nicht usw. Es bleibt eine Lüge zu sagen, die Kinder zu lieben, wenn man sie im Konsum und Materialismus erstickt. Was wir geben, erhalten wir auch. Im Alter wird man vergessen sein. Kinder haben einen Rechtsanspruch auf das Herz der Mutter. Was sie ihnen geben kann, das kann keiner! Während die Frauen dies wieder entdecken, finden sie ihre wirkliche Aufgabe und Würde. Viele große und in Ewigkeit berühmte Heilige haben wir dem beharrlichen Gebet, Beispiel und der Glaubensverkündigung der Frau (von ihrem wirklichen Platz aus) zu verdanken. Es ist ein Verbrechen, wenn die Mutter dem Kind genommen wird. Bei uns ist es gerade der Staat, der die Frau umpolt. „Weg mit dem Kind, nach oder besser noch vor der Geburt, sonst bist du raus!“

Das Idealbild der Frau bleibt Maria. Sie ist die Mutter, die auch alles ersetzen kann und will, was die irdische Mutter nicht geschafft hat. Wenn wir sie wirklich angenommen haben und mit ihr beten, erleben wir ihre Umarmung. Die Kirche hat die einzigartige Aufgabe der Frau in der Familie und Gesellschaft längst anerkannt und sagt: „...eine Aufgabe, die verteidigt, bewahrt und gefördert werden muss. Ihr Dasein als Ehefrau und Mutter stellt eine unumgängliche Realität dar, die niemals abgewertet werden darf“ (SC 27,88-89).

Um die geistige Macht, die weltliche Gesetze auf uns ausüben, zu überwinden, dazu müssen wir sie vor Gott sehen und seine Hilfe erbitten.

 

Bei uns in Deutschland betreiben eine große Zahl der Christen „nebenbei“ Esoterik und nicht selten bis hinein in die Klöster. Sie sehen die Gefahren nicht, weil sie das Wort Gottes nicht ernstnehmen und ihnen der Schlüssel fehlt, um es in seiner Tiefe zu entdecken. So glauben sie tief im Herzen, Gott könne oder wolle  unser Glück nur in beschränktem Maße. Er hat Konkurrenten bei ihnen. Gott selbst nennt es „Götzen“.

 

Gestern war ich bei einer Frau zu Besuch, die viel Gutes tut. Weil sie ganz auf die Wahrheit bedacht ist, wies mich der Heilige Geist darauf hin, dass sie esoterisch beeinflusst sei. Es fiel ihr gar nicht schwer, sich von gewissen Büchern zu trennen, weil sie zum einen ihr Kreuz annahm und zum anderen wieder Jesus mehr zumutete. Dann zeigte der Heilige Geist mir noch einen Gegenstand, den sie im Haus aufbewahrte und der weg müsse. Es war ein Pendel, das sie einmal im Supermarkt so nebenbei mitgenommen hatte (Wachsamkeit). Es scheint uns gar nicht schlimm, so viele machen es doch. Sie hatte das Pendel nie gebraucht, aber sie hatte es und einmal die Absicht gehabt, es zu gebrauchen.

Das Entscheidende ist immer unser Wille. Den sollte man beichten. Der Gegenstand ist zu diesem Zweck da und somit gottesfeindlich. Diese Dinge gehören dem Bösen und was sein ist, da ist auch er. Räumen wir auf. Was uns fraglich erscheint, sollte weg. Der oberflächliche Umgang mit der Offenbarung Gottes steckt hier dahinter. Es zeigt, dass Jesus und das Evangelium uns langweilt. Zum anderen ist es der Stolz hinter dem Eigeninteressen stehen. Da gibt es Glaube an so viel tote und unpersönliche Gegenstände. Wir haben die Quelle, den Schöpfer aller Dinge, den Herrn der Geschichte in unserer Mitte, den der von den Toten auferstand und einen neuen und bleibenden Himmel und Erde schaffen wird. Nur er gibt uns die Fülle des Lebens, eines Lebens, das kein Ende kennt und keine Grenze von Glück. „Der Aberglaube ist eine Entgleisung des religiösen Empfindens und der Handlungen, zu denen er verpflichtet. Er kann sich auch in die Verehrung einschleichen, die wir dem wahren Gott erweisen. So wenn z. B. bestimmten, im übrigen berechtigten oder notwendigen Handlungen eine magische Bedeutung beigemessen wird. Wer die Wirksamkeit von Gebeten oder von sakramentalen Zeichen dem bloß äußerlichen Verrichten zuschreibt und dabei von den inneren Haltungen, die sie erfordern, absieht, verfällt dem Aberglauben... Sämtliche Formen der Wahrsagerei sind zu verwerfen: Indienstnahme von Satan und Dämonen, Totenbeschwörung oder andere Handlungen, von denen man zu Unrecht annimmt, sie könnten die Zukunft entschleiern. Hinter Horoskopen, Astrologie, Handlesen, Deuten von Vorzeichen und Orakeln, Hellseherei und dem Befragen eines Mediums verbirgt sich der Wille zur Macht über die Zeit, die Geschichte und letztlich über die Menschen, sowie der  Wunsch, sich die geheimen Mächte geneigt zu machen. Dies widerspricht der mit liebender Ehrfurcht erfüllten Hochachtung, die wir allein Gott schulden... Sämtliche Praktiken der Magie und Zauberei, mit denen man sich geheime Mächte untertan machen will, um sie in seinen Dienst zu stellen und eine übernatürliche Macht über andere zu gewinnen – sei es auch, um ihnen Gesundheit zu verschaffen, verstoßen schwer gegen die Tugend der Gottesverehrung. Solche Handlungen sind erst recht zu verurteilen, wenn sie von der Absicht begleitet sind, anderen zu schaden, oder wenn sie versuchen, Dämonen in Anspruch zu nehmen. Auch das Tragen von Amuletten ist verwerflich. Spiritismus ist oft mit Wahrsagerei oder Magie verbunden. Darum warnt die Kirche die Gläubigen davor. Die Anwendung sogenannter natürlicher Heilkräfte rechtfertigt weder die Anrufung böser Mächte noch die Ausbeutung der Gutgläubigkeit anderer“  (KKK 2111 / 2116 / 2117).

Wir finden immer noch zu viel Glaube bei Christen an kosmische Strahlungen oder Strahlungen durch irgendwelche Stoffe, wie Wasser, Steine, Pflanzen u.ä. Auch der Glaube an die Wirkung von Speisen auf die Seele und den Geist sind ein großes Übel. Damit verbunden ist immer eine geheime Angst. Wenn es auch tatsächlich eine gewisse Strahlung gibt, ob sie negativ oder positiv sein soll, wir überwinden sie alle beide im alleinigen Glauben an Christus, dem König des Universums. Das Abhängigmachen von Dingen um uns herum und vor allem der Aberglaube, der ein Werk des bösen Geistes bleibt, ist immer auch an einer Unordnung zu erkennen. Hierzu zählt z.B. auch eine Überempfindlichkeit und falsche Wahrnehmung. Wie viele, auch Christen, sieht man die hierunter leiden. Die einen meinen, nichts mehr essen zu können, die anderen können nirgendwo mehr schlafen oder sitzen, außer wenn das Pendel es ihnen erlaubt... Einmal, als ich auf einer Wallfahrt mit einem Professor in einem Zimmer übernachtete, untersuchte dieser erst einmal unseren Schlafplatz und sagte, dass wir hier nicht schlafen könnten, aufgrund von extremen Strahlungen von  Wasseradern. Er legte sich auf den harten Boden im Korridor. Da ich mich nicht mehr von diesen Dingen beeinflussen ließ, habe ich eine sehr erholsame Nacht im Bett verbringen können.

Folgen Sie der reinen Lehre Christi, die allein das ganze Heil, Gesundheit und Wohl schenkt! Möge sich alles in unserem Leben um Christus drehen, um die Erforschung des Herzens Gottes.

Eine gute Stelle aus der Heiligen Schrift um eine noch bessere Antenne für das Wehen des falschen Geistes zu bekommen ist diese: „Der Geist sagt ausdrücklich: In späteren Zeiten werden manche vom Glauben abfallen; sie werden sich betrügerischen Geistern und den Lehren von Dämonen zuwenden, getäuscht von heuchlerischen Lügnern, deren Gewissen gebrandmarkt ist. Sie verbieten die Heirat und fordern den Verzicht auf bestimmte Speisen, die Gott doch dazu geschaffen hat, dass die, die zum Glauben und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt sind, sie mit Danksagung zu sich nehmen. Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird; es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch das Gebet“ (1 Tim 4,1-5).

 

Der Stolz, die Meinung, etwas Besseres zu sein als Zöllner und Sünder, muss unser größter Feind sein. Ein Feind, der jeden von uns versucht und zu viele Herzen beherrscht. Er kennt die Liebe und die Wahrheit nicht. Wenn ein Kind Harry Potter konsumiert hat, so hat es spielend und unbewusst eingeübt, auf andere herabzuschauen, viele für wertlos und dumm zu halten. Aber wir sind alle betroffen, da wir ein hochgebildetes, wissensreiches Volk sind, „besser als alle bisherigen“. Es gibt so viele, die tatsächlich glauben, sie brauchen keine Aufklärung ihres Schöpfers mehr und keine ständige geistige Kost, keine Überprüfung ihres Verstandes und Herzens... und wenn sie suchen, dann nur sich, dann nur nach Rechtfertigung für ihr Verhalten und den Störenfried außer Gefecht zu setzen: Verleumdung, Magie, Abtreibung, usw. Die Dummheit, sich nicht zu informieren, wie unser Leben wirklich zu führen ist, ist das etwa keine Sünde? Wir studieren aber soviel anderes, von dem wir wissen, dass es nur für kurze Zeit von Bedeutung ist! Hat unser Schöpfer es uns nicht ins Herz gelegt (aufgetragen), beständig zu suchen?

Durch seine Selbsterhöhung, sieht der Stolze und Hochmütige nicht mehr den Boden von Tatsache und Realität. Es gibt für ihn nur noch die Realität dessen, was er sieht. Aus seiner Blickrichtung sieht er nur noch den anderen oberflächlich, er sieht die Gesichter, die Persönlichkeit und den Wert seines Nächsten nicht. Von oben gesehen, scheinen ihm die kleinen kostbaren Perlen, wie dumme Steine. Er erlaubt sich nicht das wahre Wissen, in der Dimension des Glaubens - er bleibt lieber gefangen.

 

Schauen wir niemals unsere Mitmenschen von oben an! Fliehen wir uns in Auseinandersetzungen nicht in den Stolz, sondern bleiben sachlich, liebend und gewissenhaft.

 

Und wie sehr lassen wir uns von unseren Problemen gefangen nehmen? Weil wir zu viel Materielles wollen und nur aufs Diesseits fixiert sind. Hinter der ständigen Suche nach einem Verantwortlichen verbirgt sich viel Egoismus. Der andere kann mich nur dann vom Guten abhalten, wenn ich es ihm erlaube. In der Gegend hier sagen manche Ehepaare, sie können keine Kinder bekommen, weil die Frau ihre Arbeitsstelle dann nicht wiederbekommt u.ä. Ihre Kredite für Wohnhäuser von hundert bis zweihundert Quadratmeter Wohnfläche oder drei Urlaube im Jahr auf einer Insel, zwei schicke Autos, ihre zwei deutschen Doggen und ihr allgemeiner Lebensstandard erlauben es nicht. Ihnen allen wünsche ich die wahre Freude zu entdecken, die im Verzichten  und im Dienen liegt. Die Frucht ihrer „Liebe“ ist bitter.

Ist weniger nicht mehr? „Lieber ärmer, als das Leben verpassen!“ Schauen wir wieder auf Maria. Von ihr können wir sagen, sie hat wirklich die Fülle des Lebens erworben. Wie können wir ihr ähnlich werden? Indem wir unser Herz immer wieder frei machen und frei halten von allem Zwanghaften und falschen Abhängigkeiten. Für mich gab es damals nur diese Umgebung, in der ich lebte, diesen Wohlstand, dann gewisse Gewohnheiten, dabei der Wunsch, dass es immer so bleibt und das Wissen, dass es nicht so sein wird und das ist für viele Menschen ein mitschleichendes Problem. „Verflucht der Mann, der auf Menschen vertraut, auf schwaches Fleisch sich stützt...er bleibt auf dürrem Wüstenboden...“ (Jer 17,5-6).

 

Auch Beziehungen und Kontakte können uns kaputt machen. Sie machen uns dann kaputt, wenn man zur Beobachtung weltlicher Gesetze, zu Unsitten und zum Götzendienst geführt wird. Ständig erleben wir Dinge, die uns Probleme machen wollen. Wir meistern sie aber mit Gottes Hilfe. „Götzendienst kommt nicht nur in den falschen Kulten des Heidentums vor. Er bleibt auch für den Glauben eine beständige Versuchung. Es ist Götzendienst, wenn der Mensch anstelle Gottes etwas Geschaffenes ehrt und verehrt, ob es sich nun um Götter oder Dämonen (z. B. im Satanismus) oder um Macht, Vergnügen, Rasse, Ahnen, Staat, Geld oder ähnliches handelt. „Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon“, sagt Jesus (Mt 6,24). Zahlreiche Märtyrer starben, weil sie das Tier nicht anbeteten; sie weigerten sich sogar, es auch nur zum Schein zu verehren. Götzendienst lässt Gott nicht als den einzigen Herrn gelten; er schließt also von der Gemeinschaft mit Gott aus“  (KKK 2113).

 

Öffentlich propagiert und gefördert werden heute: Geiz, Gier, Neid, Eifersucht. Ein treffliches Beispiel sind die Internet-Marktplätze. Im Hinterherjagen nach dem, was man erwerben oder verkaufen will, wird man nicht nur gierig, sondern abhängig und spielsüchtig gemacht. Immer neue Erfolgsversprechen, um zu sparen oder um zu verdienen muss man investieren, man hat ständig Rivalen, es werden Punkte und Bewertungen gesammelt... Ich habe einige Leute getroffen, die in ihrer Überzeugung der Werbung gegenüber, nicht nur Haus und Hof verloren haben, sondern ihre Freiheit. Jesus, der Herr, gibt uns einen wunderbaren Rat, was wirklich geht, wovon wir immer etwas haben und dabei frei bleiben:

„Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz“ ( Mt 6,19-21).

 

Leider lassen so viele sich die Freiheit rauben, weil sie nicht vergeben. Wenn wir uns klammern an die Fehler der Mitmenschen, reicht uns der Böse den Becher des Hasses. Bei der Vielzahl der heutigen Fehler, die wir Menschen begehen, ein echtes Problem. Selbstverständlich haben wir Rechte und dürfen wir auch darauf pochen. Jedoch bekommen wir in dieser Welt nicht immer Recht, sie ist ungerecht. Wir werden gezwungen, entweder einen harten Kampf zu führen oder aufzugeben und loszulassen. Der Kampf verursacht, dass die Wunden größer werden und wir werden gereizt, Böses mit Bösem zu vergelten, gefühllos zu werden und um Vergängliches das Heil und die Freiheit aufs Spiel zu setzen. Damals habe ich unzählige Prozesse gegen meine Gegner geführt. Was dabei rauskam, war nichts als Frust, ich habe mich selbst damit fertig gemacht. Da hilft uns, auf das zu sehen, was wir haben und nicht, was wir haben könnten. Es kann dabei wirklich um vieles gehen. Erkennen wir, dass wir darauf verzichten können und machen wir was Bleibendes aus diesem Verlust, ein Schatz im Himmel durch das Opfer. Die zeitlichen Dinge vergehen, und das wie im Flug. Was uns gehört ist Gott und das Leben mit ihm, das uns niemand nehmen kann, das über diese Zeit hinausgeht. Sagen wir Ja zur Liebe - in der wir alles vergeben können und die uns heilt und frei macht! Bitten wir Gott um seine Hilfe, dass es uns gelingt, das Wichtigste zu erhalten, die Liebe. Der Herr verlangt sie von uns auch gegenüber unserem Feind.

 

Auch das nicht vergeben lassen, ist Sklaverei, die in den Tod führt. So viele lehnen die Vergebung Gottes ab, der brennt alles vergeben zu wollen, - die Beichte! Sie kommen nicht weiter - es ist unmöglich! Erst die Annahme seiner Barmherzigkeit ermöglicht ihm sich uns zu zeigen. Auch menschliche Beziehungen können nur wirklich weiter gehen, wenn wir einander unsere Verfehlungen bekennen – um Entschuldigung bitten. Solange es Menschen gibt, gibt es das Problem der Schuld. Damals versuchten manche, ihre Schuld auf ein Tier zu übertragen, das dann getötet wurde. Ich bin so glücklich, in der Zeit des Neuen Bundes zu leben! Jesus ist für uns zum „Sündenbock“ geworden, er nimmt alle unsere Sünden auf sich, er vernichtet sie wirklich! Wir müssen sie ihm aber bringen und auf die Weise, wie er es angeordnet hat! Wenn ich Priester wäre, würde ich den Beichtstuhl vergolden! Die Beichte heilt unsere Beziehung zu Gott, zum Nächsten, da ich meine eigenen Verfehlungen einsehe, und zu mir selbst, da ich mich von meinen Schwachheiten und Fehlern nicht beherrschen lasse. 

Sollte jemand noch nicht katholisch ist, dann bringe er sie ihm im Gebet und tue Buße! Dasselbe tun die Katholiken auch immer wieder. „Wir bitten an Christi statt, und Gott ist es der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden“ (2 Kor 5,20-21).

Wenn wir keinen Frieden mit Gott haben, können wir ihn auch nicht mit unseren Mitmenschen haben. Er ist der wahre Friede, anders als der menschliche Friede ohne Gott und ohne Versöhnung, nach dem Motto „um des lieben Friedens wegen“. Dies ist ein lügenhafter Friede. Wenn Jesus uns im Evangelium sagt, dass er nicht gekommen ist um den Frieden zu bringen, sondern das Schwert, richtet er sich gegen diesen „Frieden“ ohne Gott. Der falsche Friede ist unheilvoll, wie die bedrückten Gemüter bezeugen. Entziehen wir uns der negativen Einflüsse um den Frieden zu leben, welcher uns immer neu vom Herrn und seiner Mutter angeboten wird. „Bleib im Frieden“ (Erzengel Gabriel 24.08.2004). „Mein Sohn kam zu euch, damit ihr den Frieden habt“ (Maria 18.09.2004). „Gehe hin in Frieden, in meinem Frieden, wie ihn die Welt nicht geben kann“ (Jesus 26.09.2004).

 

 

Wenn Gott uns in die Wüste führt, ist dies eine große Gnade.

Gott hat mir nie die Wahrheit verschwiegen. Als ich in tiefer Not war, ließ er mich immer wieder Ijob aufschlagen, der wahrscheinlich aufs erste am schrecklichsten scheinendste Weg der Bibel. Leider deklarieren viele die Ijob-Botschaft nur als schlecht. Dabei hat sie, wie es bei Gott üblich ist, einen guten Ausgang.

In der Wüste unserer Sinne, sowie durch jede Art von Leiden: Krankheiten, materielle Nöte, Einsamkeit, Verfolgung usw., kann der Herr uns begegnen und uns zur Quelle werden. Die Wüste ist der Ort der Gnade. „...denn ich lasse in der Steppe Wasser fließen und Ströme in der Wüste, um mein Volk, mein erwähltes, zu tränken“ (Jes 43,20).

Wenn wir Gott gezeigt haben, dass wir es ernst meinen, aus der Quelle trinken und wenn er für uns wirklich der König geworden ist, dann trägt er uns durchs Leben und gibt uns immer wieder von seiner Fülle das lebendige Wasser, das nicht in Worte zu fassen ist. Dieses lebendige Wasser empfangen wir im Gebet, im Hören des Wortes Gottes und in den Sakramenten. Es sprudelt als immerwährende Quelle und erhält uns auf wundersame Weise am Leben. Wir wissen: Gott allein genügt!“

Verstehen wir seine Sprache und erleben ihn in seiner Fülle! „Wohin der Fluss gelangt, da werden alle Lebewesen, alles, was sich regt, leben können und sehr viele Fische wird es geben. Weil dieses Wasser dort hinkommt, werden die Fluten gesund; wohin der Fluss kommt, dort bleibt alles am Leben... Alle Arten von Fischen wird es geben, so zahlreich wie die Fische im großen Meer... An beiden Ufern des Flusses wachsen alle Arten von Obstbäumen. Ihr Laub wird nicht welken und sie werden nie ohne Frucht sein... denn das Wasser des Flusses kommt aus dem Heiligtum. Die Früchte werden als Speise und die Blätter als Heilmittel dienen“ (Ez 47,9-12).

 

Wenn wir anfangs das Evangelium hören, dass wir mit Christus sterben müssen, so verstehen wir es meist falsch, der Tod bleibt unangenehm und der Eindruck, dass alles erst nach dem leiblichen Tod käme, scheint für uns eine Vertröstung zu sein. „...Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht“ (Joh. 12,24). Doch bezieht sich das biblische Sterben, auf das Sterben, das Leben nicht mehr nach menschlichen Maßstäben zu bemessen und die von Gott geschenkte Freiheit und die Gnaden, wozu auch unser Wohlstand gehört, nicht mehr zu missbrauchen. Wir stehen durch Christus auf, schon jetzt, nicht erst nach dem Tod des Leibes, zum zweiten Leben! Wir sind schon auferstanden!

Das Wissen aus der Erkenntnis und die Gemeinschaft seiner Liebe bezeugt uns unser ewiges Leben! „Seht, ich enthülle euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, aber wir werden alle verwandelt werden – plötzlich, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenschall. Die Posaune wird erschallen, die Toten werden zur Unvergänglichkeit auferweckt, wir aber werden verwandelt werden. Denn dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit. Wenn sich aber dieses Vergängliche mit Unvergänglichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: Verschlungen ist der Tod vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus unseren Herrn. Daher, ... seid standhaft und unerschütterlich, nehmt immer eifriger am Werk des Herrn teil und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist“ (1 Kor 15, 51-58).

 

Immer wieder bringen uns die Umstände des Lebens in die Wüste und verlangen unser Sterben. Sehen wir es immer als Gnade an.

Wie viele Ängste hat unsere Mutter überwinden müssen! Auf wie viel hat sie gerne verzichtet! Wie viel hat sie zu vergeben gehabt! Wie viele Dinge hat sie nicht zu Problemen werden lassen! Maria hat in einem in den Augen der Welt gescheiterten Leben das Leben bewahrt, den Glauben, die Liebe, den Frieden, die Herzensfreude, die Heiligkeit im Denken und Wandeln und am Wort Gottes festgehalten bis unters Kreuz. Ihre Wüste hat sie zum Blühen gebracht und zu einer Oase für die ganze Menschheit werden lassen. Maria ist die erste Siegerin und diejenige, die als erstes den Sieg hindurchgetragen hat! Ihr Weg wurde unser Weg, der Weg des Heils. Bewahren wir gemeinsam mit Gott unser Denken und unser Herz von allem, was uns schadet.

 

 

 

Wenn wir Gott folgen, werden wir seine Hilfe und Liebe erfahren. 

Er ebnet uns, genauso wie Moses und dem Volk, das aus der Tyrannei Ägyptens auszog, den Weg.

Bild: Die Spaltung des Meeres (vgl. Ex 14,16-31).

 

 

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