In
Anbetracht unserer eigenen Fehler und Schwächen, unseres andauernden Scheiterns
im Guten, könnten wir manchmal verzweifeln. Wir können dann die Lüge wählen,
indem wir unsere Fehler einfach zudecken und ignorieren oder behaupten die
anderen tragen die Schuld. Aber wir haben uns entschieden, ein offenes und
ehrliches Leben zu leben. Gott sieht auf unser Herz, auf die tatsächliche
Absicht, die Grundhaltung mit anderen Worten, den Willen. Auch wir sollten
selber versuchen uns mit diesen liebenden Augen Gottes zu sehen, das Gute, wenn
es auch nicht ganz klappt. Wir dürfen und müssen uns immer wieder selber
annehmen, auch wenn es menschlich gesehen keine Hoffnung gibt. Gott will sie uns
und die Gnaden für den Sieg schenken.
Wenn wir das tun, so wachsen wir in der Demut und geben Gott eine Liebeserklärung.
Da es um seine Gnade geht und indem wir den Weg zu ihm fortsetzen, im alleinigen
Vertrauen auf ihn und nicht auf uns.
Wenn
wir auf diese Weise wieder aufstehen und unser Kreuz tragen, das Zeichen des
Sieges, dann können wir im Moment des Aufstehens, eine zweite Frucht ernten:
unsere Brüder und Schwestern mit ihren Fehlern und Schwächen wieder annehmen
zu können. Da wir sehen, dass wir nicht besser sind als sie. In der demütigen
Haltung des Herzens und des Geistes, können wir ihnen sogar eine echte Hilfe
werden. Das Gute, wenn es auch wenig ist oder schwach, wird so von uns behutsam
gepflegt und gefördert. Schauen wir auch hier, wie die himmlische Mutter mit
uns umgeht.
Wir
sollten konkret unsere Schuld eingestehen, vor Gott durch die Beichte, vor den
Geschädigten durch eine Entschuldigung. Dann bitten wir Gott um das was uns
mangelt. „Darum bekennt einander eure Sünden und betet füreinander, damit
ihr geheilt werdet.“ (Jak 5,16)
Gott
vergibt und vergisst, wenn wir wollen. Er rüstet uns neu aus für den Weg durch
seinen liebevollen Segen. Beginnen wir immer wieder neu, so erringen wir einen
Sieg nach dem anderen und der Feind am Wegesrand bricht unter seiner Niederlage
zusammen. Seine Masche ist die Entmutigung, uns einzuschüchtern wie stark er
und wie schwach wir sind. Ich glaube, Gott ist oft zufriedener mit uns als
wir es sind. Heute kann ich ihm nichts mehr übel nehmen, egal was er mir
zumutet, weil ich weiß, dass er nur gut ist. Dieses ist eine Frucht des eigenen
Kreuzes.
Auch
Maria, wenn sie unsere Mutter geworden ist, verlässt uns nicht, auch dann
nicht, wenn es uns so scheint. Oft begegnet sie mir mit einem kurzen oder
kleinen Zeichen auf meinem eigenen Kreuzweg. Ich beziehe mich hier auf den
Kreuzweg der eigenen Schwächen. An dieser Stelle möchte ich die freudige
Mitteilung machen, dass der Allmächtige das, was wir uns selbst eingebrockt
haben, auch annimmt und zum Heile wandelt. Dann danke ich ihm, dass er mich erträgt.
Jede Begegnung mit dem Eucharistischen Herrn oder auch mit ihm in der Beichte
oder im Herzensgebet ist eine Gelegenheit, seine barmherzige Liebe zu erfahren.
Ich denke immer an den Ozean seiner Barmherzigkeit, dann bekomme ich viel
Hoffnung!
Wenn unsere Grundhaltung gut ist, bleibt Maria an unserer Seite, auch wenn wir mal schwach sind oder fallen. Allerdings stoßen wir sie durch die Sünde langsam von uns weg, denn Sünde ist Sünde. Das Bessere ist, wenn wir ihr geweiht sind, dann ist sie in besonderer Weise bei uns. Selbstverständlich meine ich hier die gelebte Weihe, also das Leben mit ihr.
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