Was sagt die Kirche?
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Papst Benedikt XVI ist über diese Ereignisse informiert worden und hat die Bücher "Bleibt nicht stehen auf eurem Weg ins Licht", "Die Weihe der Triumph" und das Bild der Mutter des Triumphes und Sieges erhalten und hat in einem Schreiben sein Gebet zugesagt. In einem weiteren Schreiben hat der Hl. Vater Frank und denen die ihm nahe stehen seinen Apostolischen Segen erteilt.
... Die Lehre der Kirche
unterscheidet zwischen der „öffentlichen Offenbarung“ und den
„Privatoffenbarungen“. Zwischen beiden besteht nicht nur ein gradueller,
sondern ein wesentlicher Unterschied. Das Wort „öffentliche Offenbarung“
bezeichnet das der ganzen Menschheit zugedachte Offenbarungshandeln Gottes, das
seinen Niederschlag in der zweiteiligen Bibel aus Altem und Neuem Testament
gefunden hat. „Offenbarung“ heißt es, weil Gott darin sich selbst Schritt
um Schritt den Menschen zu erkennen gegeben hat, bis zu dem Punkt hin, da er
selbst Mensch wurde um durch den menschgewordenen Sohn Jesus Christus die ganze
Welt an sich zu ziehen und mit sich zu vereinigen. Es handelt sich also nicht um
intellektuelle Mitteilungen, sondern um einen Prozess des Lebens, in dem Gott
auf die Menschen zugeht; in diesem Prozess werden dann freilich auch Inhalte für
den Intellekt und für das Verstehen von Gottes Geheimnis sichtbar. Der Prozess
richtet sich an den ganzen Menschen und so auch an den Verstand, aber nicht nur
an ihn. Weil Gott nur einer ist, ist auch die Geschichte, die er mit der
Menschheit eingeht, eine einzige, die für alle Zeiten gilt und mit Leben, Tod
und Auferstehung Jesu Christi ihre Vollendung erreicht hat. In Christus hat Gott
alles, nämlich sich selbst gesagt und deswegen ist die Offenbarung mit der
Gestaltwerdung des Christusgeheimnisses im Neuen Testament abgeschlossen... ...KKK: „Im Laufe der
Jahrhunderte gab es sogenannte „Privatoffenbarungen“, von denen einige von
kirchlicher Autorität anerkannt wurden... Sie sind nicht dazu da, die endgültige
Offenbarung Christi zu „vervollkommnen“..., sondern sollen helfen, in einem
bestimmten Zeitalter tiefer aus ihr zu leben (Nr.67)...
Kardinal Prosper Lambertini, nachher Papst Benedikt XIV., sagt in seinem
klassisch, ja normativ gewordenen Traktat über die Selig- und Heiligsprechungen
dazu: ...“Diese Offenbarungen fordern vielmehr eine Zustimmung des
menschlichen Glaubens gemäß den Regeln der Klugheit, die sie uns als
wahrscheinlich und glaubwürdig darstellen“. Der flämische Theologe E.
Dhanis, herausragender Kenner dieser Materie, stellt zusammenfassend fest, dass
die kirchliche Approbation einer Privatoffenbarung drei Elemente umfasst: Die
betreffende Botschaft enthält nichts, was dem Glauben und den guten Sitten
entgegensteht; es ist erlaubt, sie zu veröffentlichen und die Gläubigen sind
autorisiert, ihr in kluger Weise ihre Zustimmung zu schenken. Eine solche
Botschaft kann eine wertvolle Hilfe sein, das Evangelium in der jeweils gegenwärtigen
Stunde besser zu verstehen und zu leben; deswegen soll man sie nicht achtlos
beiseite schieben. Sie ist eine Hilfe, die angeboten wird, aber von der man
nicht Gebrauch machen muss. Der Maßstab für Wahrheit und Wert
einer Privatoffenbarung ist demgemäss ihre Hinordnung auf Christus selbst. Wenn
sie uns von Ihm wegführt, wenn sie sich verselbständigt oder sich gar als eine
und bessere Ordnung, als wichtiger als das Evangelium ausgibt, dann kommt sie
sicher nicht vom Heiligen Geist, der uns in das Evangelium hinein- und nicht aus
ihm herausführt. Das schließt nicht aus, dass eine Privatoffenbarung neue
Akzente setzt, dass sie neue Weisen der Frömmigkeit herausstellt oder alte
vertieft und erweitert. Aber in all dem muss es doch darum gehen, dass sie
Glaube, Hoffnung und Liebe nährt, die der bleibende Weg des Heils für alle
sind. Wir können hinzufügen, dass Privatoffenbarungen häufig primär aus der
Volksfrömmigkeit kommen und auf sie zurückwirken, ihr neue Impulse geben und
neue Formen eröffnen. Dies schlisst nicht aus, dass sie auch in die Liturgie
selbst hineinwirken, wie etwa Fronleichnam und das Herz-Jesu-Fest zeigen.
In gewisser Hinsicht bildet sich im Verhältnis von Liturgie und Volksfrömmigkeit
das Verhältnis zwischen Offenbarung und Privatoffenbarung ab: Die Liturgie ist
das Maß, sie ist der direkt aus dem Evangelium genährte Lebensausdruck der
Kirche im ganzen. Volksfrömmigkeit bedeutet, dass der Glaube im Herzen der
einzelnen Völker Wurzeln schlägt, so dass er in die Welt des Alltags
hineingetragen wird. Die Volksfrömmigkeit ist die erste und grundlegende Weise
von „Inkulturation“ des Glaubens, die sich immer wieder von der Weisung der
Liturgie her ordnen und leiten lassen muss, aber umgekehrt sie vom Herzen her
befruchtet. Die anthropologische Struktur der
Privatoffenbarungen ... Die theologische Anthropologie
unterscheidet in diesem Zusammenhang drei Arten von Wahrnehmung oder
„Schau“: Das Schauen mit den Sinnen, also die äußere körperliche
Wahrnehmung; das wahrnehmen von innen her und die geistige Anschauung (visio
sensibilis – imaginativa – intellectualis). Es ist klar, dass es sich
bei den Visionen von Lourdes, Fatima usw. nicht um die gewöhnliche äußere
Sinneswahrnehmung handelt: Die Bilder und Gestalten, die gesehen werden, stehen
nicht äußerlich im Raum da, wie etwa ein Baum und ein Haus da sind. Das ist
z.B. bei der Höllenvision oder auch bei der im dritten Geheimnis (von Fatima)
geschilderten Vision ganz offenkundig, lässt sich aber auch für die anderen
Visionen leicht zeigen, zu mal nicht alle Anwesenden die Gesichte sahen, sondern
eben nur die „Seher“. Ebenso ist deutlich, dass es sich nicht um bildlose
intellektuelle „Schau“ handelt, wie sie in den hohen Stufen der Mystik
vorliegt. So geht es um die mittlere Kategorie, das innere Wahrnehmen, das
freilich für den Seher eine Gegenwartskraft enthält, die für ihn der äußeren
sinnlichen Erscheinung gleich kommt. Schauen von innen bedeutet nicht,
dass es sich um Fantasie handelt, die nur Ausdruck subjektiver Einbildung wäre.
Vielmehr bedeutet es, dass die Seele vom Impuls realer, wenn gleich übersinnlicher
Wirklichkeit berührt und für das Sehen des nicht sinnlichen, des nicht den
Sinnen sichtbaren geöffnet wird – ein Schauen mit den „inneren Sinnen“.
Es handelt sich um echte „Gegenstände“, die die Seele berühren, obwohl sie
nicht unserer gewohnten Sinneswelt zugehören. Dazu ist eine innere Wachheit des
Herzens gefordert, die unter dem Druck der gewaltigen äußeren Wirklichkeiten
und der die Seele erfüllenden Bilder und Gedanken meistens nicht gegeben ist.
Der Mensch wird aus dem bloßen Äußeren herausgeführt und tiefere Dimensionen
der Wirklichkeit rühren ihn an, machen sich ihm sichtbar. Vielleicht wird von
daher sogar verständlich, warum gerade Kinder bevorzugte Empfänger solcher
Erscheinungen sind: Die Seele ist noch weniger verstellt, die innere
Wahrnehmungsfähigkeit noch weniger versehrt. „Aus dem Mund von Kindern und Säuglingen
schaffst du dir Lob“, antwortet Jesus mit einem Psalmwort (Ps 8,3) auf die
Kritik der Hohenpriester und Ältesten, die den Hosanna-Ruf der Kinder als
unangemessen empfanden (Mt 21,16). Die „innere Schau“ ist nicht
Fantasie, sondern eine wirkliche und eigentliche Weise der Wahrnehmung sagten
wir. Aber sie bringt auch Einschränkungen mit sich. Schon bei der äußeren
Schau ist immer auch der subjektive Faktor beteiligt: wir sehen nie das reine
Objekt, sondern es kommt zu uns durch den Filter unserer Sinne, die einen Übersetzungsvorgang
zu leisten haben. Das ist bei der Schau von innen noch deutlicher, vor allem
dann, wenn es sich um Wirklichkeiten handelt, die an sich unseren Horizont überschreiten.
Das Subjekt, der Schauende wird noch stärker in Anspruch genommen. Er sieht mit
seinen Möglichkeiten, mit den für ihn zugänglichen Weisen des Vorstellens und
Erkennens. In der inneren Schau liegt noch weit mehr als in der äußeren ein Übersetzungsvorgang
vor, so dass das Subjekt an der Bildwerdung dessen, was sich zeigt, wesentlich
mitbeteiligt ist. Das Bild kann nur nach seinen Maßen und seinen Möglichkeiten
ankommen. Deswegen sind solche Schauungen nie die reine „Fotografie“ des
Jenseits, sondern sie tragen auch die Möglichkeiten und Grenzen des
wahrnehmenden Subjekts an sich. Das kann man an allen großen Visionen der
Heiligen zeigen; es gilt natürlich auch für die Schauungen der Kinder von
Fatima. Die von innen aufgezeichneten Bilder sind keineswegs bloß Ausdruck
ihrer Fantasie, sondern Frucht einer wirklichen Wahrnehmung von oben und innen
her, aber sie sind auch nicht so vorzustellen, dass ein Augenblick der Schleier
vom Jenseits weggerückt würde und der Himmel in seinem reinen An-sich-sein
erscheine, wie wir ihn einmal in der endgültigen Vereinigung mit Gott zu sehen
hoffen....
15. November 1966 Kongregation für die Glaubenslehre, Dekret das die cann. 1399 und 2318 des CIC außer kraft setzt. Schriften über Erscheinungen und Offenbarungen dürfen ohne Imprimatur herausgegeben werden (AAS LVIII (1966) 1186). 19. März 1975 Kongregation für Glaubenslehre, Dekret Ecclesiae pastorum über die Aufsicht der Hirten über die Bücher. Die Pflicht religiöse Schriften approbieren lassen zu müssen entfällt, außer liturgische und katechetische Texte (AAS LXVII (1975) 281-284). |