Diese
Welt, in der wir hier leben, ist lange nicht alles, sie ist nur ein kleiner Teil
von Gottes gesamter Schöpfung. Wir beschränken leicht unser Denken auf das,
was wir stofflich wahrnehmen und als solches erklären können. Gott ist Geist,
sagt die heilige Schrift (2 Kor 3,17) und auch wir sind nicht nur Fleisch und
Blut sondern auch Geist, denn wir sind geschaffen nach seinem Bild und Gleichnis
(Gen 1,31). Für eine gewisse Zeit jedoch sind wir verbunden mit der Materie.
Unsere Einheit von Geist und Leib wird einmal getrennt. Was bleibt ist das
Geistige (bis zum jüngsten Tag, wenn wir einen verklärten Leib wiederbekommen).
So
können wir begreifen, dass Gott tatsächlich bei uns oder sogar in uns wohnen
kann!
Es
gibt in der geistigen Welt weder Raum noch Größe, noch Einschränkungen wie
wir sie (noch) erleben, auf Grund der Materie. Auch Engel oder Seelen (wie wir
auch die Geister der Menschen bezeichnen), die uns bereits vorausgegangen sind
und sogar gefallene, von Gott getrennte aber existierende Geister, können, wenn
Gott es zulässt, auf uns Einfluss nehmen. Für sie gibt es keine Entfernung
(mehr), auch keine Beschränkung in Bezug auf die Materie. Seit 10 Jahren lebe
ich bewusster in der geistigen Wirklichkeit, die ich damals, wenn auch schon öfter
wahrgenommen, weg zu denken versuchte - wie es so viele tun. („Die
Wissenschaft hat festgestellt“... Amen? Das sollte niemandem genügen!) Natürlich
bleibt es beschränkt. Ich behaupte jedoch, dass man die inneren Sinne für
diese geistige Welt schärfen kann und es auch sollte. Wobei man jedoch seine
Phantasie zügeln muss, um nicht Einbildungen zu unterliegen und ein Träumerchen
zu sein. Man muss halt lernen, die Phantasie richtig zu gebrauchen. Sie bleibt
ja auch ein Geschenk Gottes.
Ein
Christ beginnt mehr geistig als fleischlich zu leben. Wenn wir ernsthaft einen
geistigen Weg gehen, müssen wir mit geistigen Erlebnissen rechnen. Der Weg des
Glaubens und der Umkehr (welcher geistig ist), ist notwendige Bedingung, um die
ewige Heimat in der Herrlichkeit Gottes zu erreichen. Und er ist gehalten am Geländer
des Wortes und der Kirche Gottes -
der Weg der Wahrheit. Warum sage ich dies? Weil jeder andere geistige
Weg, durch die Täuschungen der gefallenen und von Gott getrennten Geister
gesteuert wird. Was nicht ausschließt, dass nicht auch mal der wahre Gott in
seiner Allmacht dort Einfluss nimmt. Denken wir hier beispielsweise an Saulus,
der sogar die Christen verfolgt hat, wie der Herr sich ihm auf besondere Weise
offenbarte, worauf Saulus einging und umkehrte vom falschen Weg.
Erst
die Suche nach der vollen Wahrheit erlaubt dem Heiligen Geist zu führen. Darum
verlangte Papst Johannes Paul II nicht von den anderen Konfessionen den Übertritt
in die katholische Kirche, denn das wäre gegen die innere Freiheit, sondern
rief auf, die Wahrheit zu suchen. Bei der Suche nach ihr wird sie uns offenbart
und es entsteht eine Beziehung zu Gott. (Anmerkung: dabei kann so ein Mensch
dort sehr gut vor Gott stehen, wenn er gewissenhaft ist.) „Ich habe noch
andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind...“ (Joh 10,16) Gut, dass
es außerhalb der katholischen Kirche Menschen gibt, die Gott verfügbar sind.
Auch auf dem geraden Weg der Wahrheit, gibt es Einflüsse und Versuchungen dieser von Gott getrennten Geister. Die Hilfe und Orientierung liegt in den eben genannten Punkten und wird in meinen weiteren Arbeiten ausgiebig behandelt.
Bei
all dem bleiben wir noch Mensch, wie erwähnt. Wir können diese stoffliche
Welt, die Gott uns für eine Weile gab, genießen: die Sonnen -aufgänge und
-untergänge, die Berge und Meere, Tiere und Pflanzen, den Wein und die gut
belegte Pizza usw. Wichtig ist, den nicht zu vergessen, der dahinter steht und
seine Gebrauchsanweisung zu befolgen. Sogar Gott wurde Mensch und hat uns im
Fleisch erlöst. Er hat gelitten wie wir. Es ist wunderbar und mir jedenfalls fällt
nicht ein, wie er mir seine Wirklichkeit und seine Liebe besser hätte zeigen können.
Die
Esoterik hat es wohl vorübergehend geschafft, da sie auf die tiefen Fragen des
Menschen eingeht, den Glauben all zu vieler Suchender zu gewinnen und dies in
einem unendlich großen Rahmen. Die Esoterik bedient sich dabei aller bisherigen
Glaubensrichtungen. Es wird von allem etwas gewählt, was einem gerade angenehm
erscheint. Wobei es jedoch nicht um Wahrheit (z.B. der Ursache des Übels und
der wirklichen Hilfe) geht. Somit gelangt der Mensch nicht wirklich zum Heil und
auch nicht zur Fülle und Erfüllung des Lebens, wonach er sich so sehr sehnt.
Reinkarnation
ist ein sehr primitiver Einfall und es wäre absolut deprimierend zu wissen,
vielleicht als Huhn im nächsten Leben den Nachkommen etwas vorgackern zu müssen.
Einen endlosen Kampf zu kämpfen, gar kein Ziel zu erreichen und am Ende
unbelohnt zu bleiben. „Keinen Platz, findet ein Huhn im Reich Gottes“ sagte
Maria, nachdem ich diese Zeile ihrem Wunsch nach geschrieben hatte. Denn ein
Huhn hat keine unsterbliche Seele, es ist wirklich einfach weg, wenn man es
gegessen hat.
Die
geistige Welt ist eine Wirklichkeit über die jeder ernsthaft nachdenken sollte,
denn sie betrifft jeden von uns, wenn wir sie auch zu verdrängen suchen.
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